TuS verpasst "Double" - Tauscha entführt Pokal

Florian Lützner (Nr. 8) mit dem zwischenzeitlichen 2:2 per direktem Freistoß (65.)
Florian Lützner (Nr. 8) mit dem zwischenzeitlichen 2:2 per direktem Freistoß (65.)

Kreispokal-Finale:

TuS Weinböhla - LSV Tauscha 2:3 (1:2)

 

Eine Woche vor dem Saison-Halali stieg das Kreispokal-Finale auf dem Meißner "Juteplan" im Triebischtal vor knapp 350 Zuschauern.

 

Die TuS Weinböhla stand vor keiner einfachen Aufgabe. Einerseits waren die Tauschaer schon immer ein unbequemer Gegner und zum anderen musste man erneut auf einige wichtige Leistungsträger verzichten. Auch haben Pokalspiele bekanntlich ihren eigenen Charakter.

 

Zu Beginn bewegte sich das Spielgeschehen bei sommerlichen Temperaturen gleichermaßen zwischen den Strafräumen in beide Richtungen. Nicht zu übersehen dabei, dass die Tauschaer ihre körperliche Überlegenheit in die Waagschale werfen konnten, während die Weinböhlaer ihre jugendliche Schnelligkeit anboten. Ein Wermutsropfen bereits in der 8. Minute. Zu diesem Zeitpunkt mussten die Weinböhlaer bereits einen Verletzten beklagen. Für Marcus Wilde kam Maximilian Schirmer in das Spiel.

 

Erster Höhepunkt des Spieles war in der 22. Minute ein für die Weinböhlaer korrekt erzielter, aber nicht anerkannten Treffer. Eine komplette Fehlentscheidung von Schiedsrichter Lars Quade und seines Assistenten Schrötter. Letzterer stand am anderen Ende der Seitenlinie und will gesehen haben, dass der Ball vor der Eingabe durch Schirmer im Aus gewesen sei. Doch damit lag er tüchtig daneben.

Hier wurden die Weinböhlaer um ein einwandfrei erzieltes Tor gebracht.

Nur zwei Minuten später setzte sich Maximilan Schirmer am rechten Tauschaer Torpfosten ein, Tauschas Torwart patzte, doch im Zeitlupen-Tempo rollte der Ball von Schirmer unbemerkt zu seinen Füßen um den Pfosten herum in das Aus. TuS war am Drücker und der Tauschaer Torwart ließ weiterhin gewisse Schwächen erkennen. Dahinein platzte dan der Tauschaer Führungstreffer durch Fred Kühne in der 31. Minute. Doch nach vorher begangenem Stürmerfoul war dieses Tor diskussionswürdig. Die "Lilanen" verkrafteten diesen Rückstand und antworteten fünf Minuten später mit dem Ausgleich durch Maximilian Schirmer zum 1:1 (36.) nach schnellem Gegenstoß. Damit waren die Verhältnisse vorübergehend wieder gerade gerückt. Doch noch ehe der Halbzeit-Pfiff ertönte, landete nach dem zweiten überhaupt erwähnenswerten Tauschaer Angriff ein Torschuss erneut durch Kühne am Innenpfosten und überschritt zum Entsetzen der Weinböhlaer Abwehr zum 1:2 (45. +1.) die Torlinie.

Damit geriet das Team zur Pause in Rückstand, aber TuS hätte dieses Tor niemals zulassen dürfen. Zu zögerlich und verhalten agierte hier die TuS-Defensive.

 

Mit Beginn der zweiten Hälfte waren die Marschrichtungen beiderseits klar. TuS musste weiter Druck auf die Tauscha

er ausüben und würde zwangsläufig zu Möglichkeiten auf den Ausgleich kommen. Die Tauschaer hatten in der Pause die Order erhalten, ab sofort auf den Zeitfaktor zu setzen und zerstörerisch auf die Weinböhlaer einzuwirken.

Von Weinböhlaer Seite wurde im Angriff oft mit hohen Bällen operiert, die den größeren Tauschaer Spielern die Abwehr erleichterten. Der noch maßlich kleine "Juteplan", der die Räume verengte, kam ihnen zusätzlich noch entgegen. Es fehlte an diesem Tag ein Mittelfeld-Regisseur, der die Angriffe besser hätte inszenieren können.

In der 66. Minute half dafür der "Fußball-Gott" nach, als er Florian Lützner bei einem Freistoß in zentraler Position unmittelbar vor der Strafraumgrenze befähigte, den Ball über die Mauer unhaltbar in das Tauschaer Tor zum 2:2-Ausgleich zu versenken. Die TuS kam, wenngleich durch einen Standard, zum verdienten Ausgleich. 

Es war ein durch die Spannung des Spielstandes geprägtes Endspiel geworden.

Doch als Lotzmann dann im Laufduell mit Rothe etwas theatralisch im Strafraum zu Fall kam, zeigte Schiri Quade sofort auf den Punkt. Diese Strafstoßchance ließen sich die Tauschaer in Person von Ziesche nicht entgehen und führten eine Viertelstunde vor Spielende mit 3:2.

 

Alle Bemühungen in der Offensive zum dritten Mal an diesem Tag auszugleichen blieben für Weinböhla ohne Erfolg. Das angepeilte Double war dahin. Tauscha feierte den Kreispokalsieg und der Verlierer gratulierte sportlich fair. Immerhin bleibt der TuS als "Trostpflaster" der Kreismeistertitel und das Abenteuer Landesklasse in der kommenden Saison.

 

Am Sonntag muss das Team zu ihrem vorerst letzten Kreisoberligaspiel noch nach Strehla, ehe es in die wohlverdiente Sommerpause geht.

 

TuS spielte mit: Kausch - Rothe, Gabler, Schneider, Frisch - Schmid (77. Heidenblut), Lützner, Möbius, K. Wilde (46. Ohlmann), Weißmann - M. Wilde (8. Schirmer)