Frisch beschert der TuS Last-Minute-Erfolg

Robin Frisch (li.) erzielte in der 4. Nachspielminute das späte Siegtor
Robin Frisch (li.) erzielte in der 4. Nachspielminute das späte Siegtor

Kreisoberliga:

BSG Stahl Riesa II - TuS Weinböhla 1:2 (0:1)

 

Hinter dem Spitzenreiter der Kreisoberliga lag ein ereignisreiches Osterwochenende mit dem Kreispokal-Finaleinzug und dem gewonnenen Topspiel gegen Verfolger Canitz, ehe es nun zur zweiten Vertretung der BSG Stahl nach Riesa-Göhlis ging. 

 

Es war jede Menge Vorsicht geboten - schließlich waren es die Riesaer, die erst kürzlich den Canitzern eine 1:3-Niederlage beibrachten. Auch das Hinspiel ging nur knapp mit 2:1 an die Lilanen. Je nach Unterstützung mit Spielern aus der Landesliga-Elf ist die Zweite jederzeit für eine Überraschung gut und demzufolge eine wahre "Wundertüte". 

 

Für die Lilanen aber ging es um nichts weniger als nach dem Spitzenspielsieg im Kampf um die Kreismeisterschaft den Nimbus "ungeschlagen" um jeden Preis beizubehalten und nicht locker zu lassen.

 

Die Partie begann ganz nach dem Geschmack des Liga-Primuses. Nach einem Eckstoß kam Kapitän Ettelt recht frei zum Kopfball und setzte das Leder ins rechte Eck zum 0:1 (5.). Mit zunehmendem Spielverlauf konnte die TuS mit der Führung im Rücken aufspielen, jedoch zeigte sich die Mannschaft oftmals zu überhastet vor dem Tor der Stahlstädter. Kontersituationen wurden ungenau zu Ende gespielt oder versandeten durch Unkonzentriertheiten. Anderseits war vor allem über den schnellen Biedermann höchste Aufmerksamkeit in der TuS-Defensive geboten, denn er sorgte für den einen oder andere Gefahrenmoment. So auch als Gabler nach einem Gegenzug der Riesaer im letzten Augenblick im Strafraum noch grätschend bei Biedermanns Abschluss zur Eck klären konnte. 

Es wurde im ersten Durchgang die erwartet enge Partie. Der 10. Auswärtssieg war für die Lilanen zum Pausentee alles andere als im sicheren Hafen.

Das sollte sich sofort nach Wiederbeginn auch knallhart bestätigen. Trotz aller Mahnungen zur Obacht konnte sich Riesa vom Anstoß weg bis zum Strafraum durchspielen und einen berechtigten Handelfmeter herausholen. Schneider nahm bei der Eingabe den Arm zur Hilfe und es gab folgerichtig Strafstoß. Wukasch konnte mit seinem platzierten Schuss für die Heimelf auf Gleichstand stellen (47.). Fortan wogte die Partie hin und her. Es gab Chancen hüben wie drüben.

Zu einer äußerst kuriosen Situation kam es Mitte der zweiten Hälfte: im Anschluss an einen Flatterball, der lang und länger wurde und hinter Keeper Kausch herunterfiel, zappelte das Netz und die Riesaer wähnten sich in Führung. Doch weit gefehlt. Wie der Linienrichter sofort erkannte, flog der Ball denkbar knapp über das Gehäuse und sprang von der Querstrebe am Boden des Tores von außerhalb über selbiges zurück ins Feld. Einige trauten ihren Augen nicht und es gab verständlicherweise auch nach den Spiel noch Diskussionsbedarf und gegenteilige Meinungen. Fakt war jedoch, dass es kein Tor war und es so beim 1:1 vorerst blieb. Die TuS vermochte es bis kurz vor Schluss nicht einen der vielversprechenden Angriffe zum Siegtor zu nutzen. So hatten sich wohl die allermeisten schon mit einem Remis angefreundet. Doch mit dem letzten Vorstoß gelang dem Tabellenführer doch noch der volle Erfolg. Verteidiger Frisch nahm einen zurückgeprallten Ball auf und beförderte ihn aus zentraler Position mit Hilfe des Innenpfostens in die rechte verwaiste Torecke zum umjubelten Siegtreffer für die Lilanen (90.+4).

 

Sicher wäre auch ein Unentschieden in Ordnung gegangen. Jedoch sind das Glück und der unbedingte Siegeswille bis zur letzten Minute in dieser Saison mit der TuS. Sie hat nun selbst die Tür zum Titelgewinn bei noch 6 verbliebenen Spielen, 11 Punkten Vorsprung und einem mehr absolvierten Spiel sehr weit aufgestoßen. 

 

TuS spielte mit: Kausch - Gabler, Berndt, Schneider, Frisch - Rothe (68. Faltin), Möbius, Ettelt, Lützner (79. Müller), Weißmann - Ohlmann (46. Schirmer)